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Die Kunst Unsichtbares zu Sehen

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Agieren, statt reagieren - wie hohe Expertise und Hinterfragen zu einer Strategie werden kann.  

Jonathan Swift hat einmal gesagt: “Vision ist die Kunst, Unsichtbares zu sehen.” Ein Zitat,  das so eindrucksvoll ist, dass es vermutlich die meisten mit großen Augen und einem geseufzten “Uff” zurücklässt. Wie macht man das denn, also Unsichtbares sehen? Gibt es dafür eine spezielle VR-Brille? 

Natürlich nicht, denn setzt man Swifts Aussage in einen Business-Kontext, dann geht es viel mehr darum, über den Tellerrand zu blicken und sich Fragen zu stellen, die bisher niemand gestellt hat. Fragen, zu denen es in Google vielleicht noch kaum oder sogar keine Suchergebnisse gibt. Visionär und innovativ sein - darum geht’s. Und damit öffnen wir heute eine Schublade, die mehr als ein Buzzword ist: Thought Leadership. 

Thought Leadership – ein Überblick 

Thought Leadership? Würde man es wortwörtlich übersetzen –nämlich “thought”, das englische Verb für denken bzw. gedacht haben und “Leadership”, englisch für “Führung” oder “ Leitung” – dann hätte man eine “gedachte Führung”. Das kann ja wohl nicht gemeint sein, oder? 

Ist es auch nicht, denn hinter Thought Leadership steckt etwas anderes - die Meinungsführerschaft oder auch Gedankenführung. Was also ist Thought Leadership? 

Thought Leadership ist grob gesagt ein Vermarktungsansatz von Unternehmen oder Personen, die eine hohe Expertise in einem speziellen Bereich haben und gleichzeitig Innovation und Vision verkörpern. 

Das ist jetzt natürlich noch sehr theoretisch, was heißt das denn genau? 

Ein Unternehmen positioniert sich als führende Autorität und Experte und präsentiert innovative Ideen, Erkenntnisse und Visionen, die einen positiven Einfluss auf die Branche haben und als wegweisend betrachtet werden können. Ein Thought Leader zeichnet sich dadurch aus, dass er über fundiertes Fachwissen, umfangreiche Erfahrungen und eine kreative Denkweise verfügt, die es ihm ermöglichen, neue Perspektiven zu bieten und komplexe Probleme zu analysieren. Er kennt sich also nicht nur gut mit einem Thema aus, sondern sehr, sehr gut. 

Es geht nicht nur darum, bekannte und bestehende Fakten zu wiederholen, sondern um die Präsentation neuer Ideen, die diese positiven Veränderungen bewirken können. Unternehmen stellen sich also Fragen, die sich bisher niemand gestellt hat und versuchen diese zu beantworten. Es geht auch darum, auf konkrete Fragestellungen der Zielgruppe konkrete Antworten zu haben. Denn auch darin kann ein innovativer Ansatz verborgen sein. 

Thought Leadership wird oft durch die Veröffentlichung von Fachartikeln, Forschungsstudien, Vorträgen, Interviews, Podcasts und anderen Formen der Expertenkommunikation in der Öffentlichkeit etabliert. Somit wird das Fachwissen und die Führungsposition nach außen hin sichtbar, was zu einem erhöhten Ansehen und einer stärkeren Glaubwürdigkeit führen kann.

Ein weiterer wichtiger Aspekt des Thought Leadership ist die Fähigkeit, Trends und Entwicklungen frühzeitig zu erkennen und aktiv an Diskussionen und Innovationen teilzunehmen. Dies kann die Chance bieten, die Richtung einer Branche zu beeinflussen und als Vordenker wahrgenommen zu werden. Womit wir wieder bei dem Punkt wären: “Unsichtbares zu sehen”.

Thought Leadership - was bringt das denn?

Was kann eine solche Vorreiterrolle bringen, fragt man sich da doch. Denn verrückte Ideen können auch auf Unverständnis oder Skepsis stoßen. 

Ein wesentlicher Nutzen von Thought Leadership ist das Erzeugen von Aufmerksamkeit. Menschen, die durch ihr Wissen bekannt sind, werden in der Regel als glaubwürdig und vertrauensvoll wahrgenommen. Und Thought Leader demonstrieren ihr Wissen und damit verbundene Autorität kontinuierlich, da sie keine Chance auslassen, Wissen zu vermitteln und weiterzugeben und ihre Erfahrungen zu teilen. 

Das sind also zwei verschiedene Vorteile: Aufmerksamkeit erzeugen und Vertrauen aufbauen. Beides getriggert durch Glaubwürdigkeit. Und aus der erzeugten Aufmerksamkeit kann sich auch eine große Reichweite ergeben. Könnte ein weiterer Nutzen dieser Strategie sein, oder?

Aber es gibt noch mehr: 

  • Einen Wettbewerbsvorteil erzielen: Durch die Positionierung als führende Autorität kann man sich von Mitbewerbern abheben. Potenzielle Kunden und Geschäftspartner sind eher geneigt, mit einem Unternehmen oder einer Person zusammenzuarbeiten, die als Thought Leader anerkannt ist.

  • Innovation fördern: Dieser Ansatz von Unternehmen ermutigt beispielsweise auch Mitarbeiter dazu, neue Ideen und Innovationen voranzutreiben. Durch das Teilen von bahnbrechenden Konzepten können neue Ansätze und Lösungen für bestehende Herausforderungen gefunden werden.

  • Wahrnehmung als Arbeitgeber bzw. Arbeitgebermarke: Unternehmen, die als Thought Leader anerkannt sind, ziehen nicht nur Kunden an, sondern auch talentierte Fachkräfte. Ein Ruf als Innovator und Experte kann für potenzielle Mitarbeiter attraktiv sein und das Recruiting erleichtern.

  • Bewältigung von Krisen: In Zeiten von Krisen oder Skandalen kann Thought Leadership dazu beitragen, das Vertrauen der Öffentlichkeit wiederherzustellen. Eine gut etablierte Reputation als Experte kann dazu beitragen, dass negative Auswirkungen begrenzt werden und die Krise besser bewältigt wird.

  • Markenbildung: Thought Leadership trägt dazu bei, eine starke und einprägsame Marke aufzubauen. Die Marke wird mit Wissen, Innovation und Qualität assoziiert, was langfristig zu einer stärkeren Kundenbindung führen kann.

  • Einfluss: Thought Leader haben die Möglichkeit, die Diskussion in ihrer Branche zu beeinflussen und Trends voranzutreiben. Dadurch können sie aktiv zur Weiterentwicklung der Branche beitragen und als Gestalter wahrgenommen werden.

  • Networking: Thought Leader werden gerne zu Konferenzen, Messen und Veranstaltungen eingeladen. Das ermöglicht es, sich mit anderen Experten, Meinungsführern und potenziellen Geschäftspartnern auszutauschen. Der Innovation wird also keine Grenzen gesetzt. 

Es gibt also einen ganzen Strauß an Aspekten, warum Thought Leadership für Unternehmen und/oder Personen ein wertvoller Ansatz ist. 

Was es noch zu beachten gibt

Das klingt ja so gut, damit könnte man ja direkt mal loslegen, oder? Ganz so einfach ist es nicht, denn nur große Expertise zu haben reicht für Thought Leadership nicht aus. Expertise ist quasi Schritt 1, im Idealfall sollte es aber auch Beweise und Belege für die eigene Kompetenz geben und vielleicht auch etwas Autorität und Bekanntheit. 

Auch das umfassende Wissen über die Zielgruppe und ihre Bedürfnisse sollte nicht zu kurz kommen. Denn ohne die Zielgruppe in und auswendig zu kennen, wird es schwer, Fragen zu beantworten, die sich die Zielgruppe womöglich morgen stellen wird oder stellen könnte. 

Ehrgeiz, Selbstvertrauen, Leidenschaft und Neugierde sind weitere, sehr wichtige Aspekte, die ein Thought Leader mitbringen sollte. Denn eine intrinsische Motivation, besser zu werden, über sich hinaus zu wachsen und das, gepaart mit der Neugier, Neues zu entdecken, sind entscheidend, um das “Unsichtbare” wirklich zu sehen und zu finden. 

Selbstvertrauen und Leidenschaft sind gerade im Hinblick auf die Wirkung auf andere wichtig, denn das eigene Wissen mit Nachdruck zu vertreten und andere in den Bann ziehen zu können, das ist definitiv hilfreich. Ein tolles Beispiel dafür: Steve Jobs. 

Es gibt also einen Werkzeugkasten voller Mittel, die helfen können. Allen voran natürlich das eigene Wissen im Fachgebiet. 

Wir haben uns für diesen Artikel inspirieren lassen und uns umgeschaut, umgehört und umfassend recherchiert. Einige Artikel und Bücher möchten wir dabei gerne hier aufführen, für alle, die noch tiefer einsteigen wollen: 

Summary 

Visionär werden und Unsichtbares sehen können, eine Zusammenfassung von Thought Leadership, die einem zumindest grob das Gefühl gibt, worum es geht. Es steckt noch eine ganze Menge mehr dahinter und ein Thought Leader zu werden ist nichts, was über Nacht geht oder ohne entsprechend viel Arbeit. Was ist es aber, das jeder tun kann, egal ob Thought Leader, hohe Expertise oder nicht? Über den Tellerrand blicken, kreativ werden beim hinterfragen, andere Perspektiven einnehmen. Versuchen, ohne spezielle VR-Brille an morgen zu denken und dabei vielleicht auch halbdurchsichtiges zu finden. Möglich, oder?



Was auf den ersten Blick und ohne Brille zu finden ist, sind unsere anderen Artikel im Blog. Schaut doch gerne mal vorbei. 

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