Geheimwaffe oder Werkzeug: UGC
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Wenn die Zielgruppe das Marketing macht.
Einfach mal die Füße hochlegen und die eigene Zielgruppe das Marketing machen lassen? Geht das? Ganz so einfach ist es natürlich nicht, aber ein bisschen Wahrheit steckt drin: Die rede ist vom User Generated Content oder auch Marketinginhalte, die durch die Zielgruppe erzeugt und veröffentlicht werden. Direkte, ehrliche und authentische Botschaften - sehr wertvoll fürs Marketing. Na dann, Stifte raus - wir schauen uns jetzt mal an, was es mit dem User Generated Content so auf sich hat.
Was ist eigentlich UGC?
User Generated Content (UGC)- Im Grunde handelt es sich dabei um Inhalte, die nicht von professionellen Content Creator oder Unternehmen stammen, sondern von ganz normalen Nutzern oder der breiten Öffentlichkeit erstellt wurden. Das können allerlei Arten von Inhalten sein, wie Texte, Bilder, Videos, Bewertungen, Kommentare oder auch alle anderen Arten von Medien.
Und was passiert mit dem erstellten Content und wo findet man den? Klar: Im Internet.
Spaß beiseite, Soziale Medien sind ein hervorragendes Beispiel für die Ausspielung von UGC. Denkt man an Tweets auf Twitter, Posts auf Facebook, Fotos auf Instagram oder Videos auf YouTube – all diese Inhalte können auch Inhalte sein, die von Usern erstellt wurden, die eben keine professionellen Creator sind bzw. auch nicht diese Erfahrungswerte aufzeigen.
Aber UGC beschränkt sich nicht nur auf Social Media. Wenn man z.B. auf E-Commerce-Websites wie Amazon oder TripAdvisor nach Produktbewertungen sucht, wird man viele Kommentare von Kunden finden, die ihre ehrlichen Meinungen zu Produkten, Dienstleistungen, Hotels und Restaurants teilen.
Online-Foren und Diskussionsgruppen bieten die Möglichkeit, dass Nutzer ihr Wissen austauschen, Fragen stellen und lebhafte Gespräche führen. Denkt man auch an die Kommentare, die unter Blog-Artikeln zu finden sind – oft steckt darin wertvolles Feedback, Meinungen und zusätzliche Informationen von Lesern. Sogar Wikipedia wird von einer breiten Gruppe von Benutzern bearbeitet und die erstellen Wiki-Beiträge sind ein weiteres Beispiel für UGC.
Und klar, wie sollte es auch anders sein - auch auf Plattformen wie TikTok und YouTube existieren haufenweise Videos von Nutzern, die im Rahmen von UGC erstellt wurden. Sei es zur Unterhaltung, Bildung oder aus anderen Gründen.
Warum ist User Generated Content so wichtig? Weil er oft als authentisch und glaubwürdig wahrgenommen wird. Menschen vertrauen den Meinungen und Empfehlungen von anderen eher als Marken und Unternehmen.
Unternehmen und Plattformen nutzen UGC daher häufig, um ihr Markenimage zu stärken, Kundenbewertungen und -empfehlungen zu nutzen, die Gemeinschaftsbeteiligung zu fördern und ihre Sichtbarkeit in sozialen Medien und Suchmaschinen zu erhöhen.
Kurz gesagt, UGC ist ein entscheidender Treiber für Engagement und Interaktion in der digitalen Welt, und wir werden mit Sicherheit noch viel mehr davon sehen.
Vor- und Nachteile
Es ist klar, es gibt Vor- und Nachteile bei UGC, schauen wir uns das doch mal an.
Authentizität und Glaubwürdigkeit: UGC wird oft als authentischer und glaubwürdiger wahrgenommen als von Unternehmen erstellter Content. Da er von Nutzern stammt, die tatsächlich Erfahrungen gemacht haben, wird UGC oft als vertrauenswürdig angesehen.
Kundenbindung: Die Einbindung von Kunden und Nutzern in die Erstellung von Inhalten kann die Kundenbindung stärken. Wenn Menschen das Gefühl haben, dass ihre Meinungen und Beiträge geschätzt werden, entwickeln sie oft eine stärkere Bindung zu einer Marke oder Plattform.
Kostenersparnis: Unternehmen können von UGC profitieren, ohne die Kosten für die Content-Erstellung und -Produktion tragen zu müssen. Dies kann insbesondere für kleine Unternehmen mit begrenzten Ressourcen von Vorteil sein.
Virale Verbreitung: Wenn UGC interessant, unterhaltsam oder nützlich ist, kann es sich schnell in sozialen Medien und anderen Plattformen verbreiten, was zu einer erhöhten Reichweite führt.
Vielfalt der Perspektiven: UGC kann eine Vielzahl von Perspektiven, Meinungen und Erfahrungen widerspiegeln, was zu einem breiteren und vielfältigeren Content-Angebot führt.
Klingt ja erstmal super, spricht auch was dagegen?
Qualität: UGC variiert stark in Bezug auf Qualität und Relevanz. Nicht alle von Nutzern erstellten Inhalte sind gut recherchiert oder von hoher Qualität, was zu Verzerrungen oder negativen Auswirkungen führen kann.
Rechtliche Fragen: Die Verwendung von UGC kann rechtliche Fragen aufwerfen, insbesondere wenn es um Urheberrechte oder Datenschutzbestimmungen geht. Unternehmen müssen sicherstellen, dass sie die Rechte der Nutzer respektieren.
Mangelnde Kontrolle: Unternehmen haben weniger Kontrolle über den von Nutzern erstellten Inhalt. Wenn UGC negativ oder schädlich ist, kann dies das Image einer Marke beeinträchtigen.
Zeitaufwand: Die Verwaltung und Moderation von UGC erfordert Zeit und Ressourcen. Dies kann insbesondere bei großen Mengen an generiertem Inhalt eine Herausforderung darstellen.
Hält sich also von der Menge grob die Waage - wobei die Einordnung natürlich unterschiedlich ausfällt. Denn auch wenn es Zeitaufwand mit sich bringt, der Vertrauensfaktor kann langfristig wichtiger sein, als die investierte Zeit.
Wer sich einige gute Beispiele anschauen möchte, wie Brands mithilfe von UGC zu hohen Engagementraten gekommen sind, der sollte auf jeden Fall im Artikel von Hubspot dazu vorbeischauen.
Was in den nächsten Jahren kommen könnte
Gibt man “User Generated Content” bei Google ein, erhält man über eine Milliarde Suchergebnisse. Auch in den Google News findet man eine ganze Menge an aktuellen Beiträgen, die das Thema heiß diskutieren.
Und was wird da so spekuliert und diskutiert?
Klar, KI - wie sollte es in Zeiten von Chat GPT auch anders sein. Künstliche Intelligenz (KI) und UGC - Content, der von Usern erstellt wurde, kann auch mit Hilfe von KI durch die User erstellt werden.
Video und Livestreaming sind aktuell auch eines der Trendthemen auf TikTok. Livestreams, in denen User über Produkte sprechen, könnten auch eine Form von UGC werden. Und führt man dort noch Umfragen durch und/oder beobachtet auch die Kommentare und Interaktionen, dann kann man parallel eine ganze Menge über die Zielgruppe lernen.
Auch im Bereich 3D und VR ist es denkbar, dass sich dort bald Markeninhalte zeigen werden, die durch die Zielgruppe erstellt wurden. Und da UGC schon länger auf der Marketing Agenda ist und die Bedeutung nicht abflacht, ist denkbar, dass es mehr spezielle Plattformen gibt, auf denen zum einen der Austausch zwischen Marke und User für UGC stattfinden kann, aber auch die Bereitstellung erfolgen kann.
Was treibt User dazu an, Content für Brands zu erstellen?
Es gibt mit Sicherheit sehr viele und auch sehr individuelle Gründe, warum User Content für Unternehmen erstellen. Sich mitzuteilen, sich selbst darzustellen und auch für die eigene Reichweite wird gerade von Usern mit wenig Followern (oder eben solchen, die Interesse haben zu wachsen) Content über und für Marken erstellt.
Mit dem eigenen Expertenwissen eine Bühne nutzen, das eigene Wissen zur Schau stellen - auch das kann eine Motivation für UGC sein.
Auch Formen von Altruismus, gerade im sozialen oder Umweltbereich sind denkbar: So überzeugt von einer Idee oder einem Produkt zu sein, dass man sich selbstlos dazu erklärt, Content zu erstellen. Aber natürlich gibt es auch monetäre Gründe, wie ein gewisses Honorar, eine Entschädigung in Form von Rabatten oder einem Bonus. Darüber hinaus gibt es vermutlich noch viele weitere Aspekte dafür, die häufigsten haben wir hier einmal zusammengefasst.
Summary
UGC ist ein fundamentaler Bestandteil des digitalen Zeitalters geworden und die Art und Weise, wie Menschen Informationen erstellen, teilen und konsumieren, hat sich verwendet. Insgesamt hat User Generated Content das Potenzial, das Online Marketing interaktiver und lebendiger zu gestalten. Unternehmen und Plattformen müssen jedoch die Vor- und Nachteile von UGC berücksichtigen, um sicherzustellen, dass es in einer verantwortungsvollen und effektiven Weise genutzt wird.
Mehr Artikel von uns sind im Flanke 7 Blog zu finden.