Hier, dort und überall: Home Office und Remote Work
Teilen via:
Die Zukunft der Arbeitswelt.
24,2% - So viele Menschen innerhalb der Gruppe der Erwerbstätigen haben 2022 in Deutschland von zu Hause aus gearbeitet. 14,7% davon verbrachten dabei mindestens die Hälfte der Zeit im eigenen Home Office (alternativ wurden z.B. Co-Working Spaces genutzt). Das statistische Bundesamt hat dazu kräftig Daten gesammelt und herausgefunden, dass Männer tendenziell mehr von Zuhause arbeiten und das Home Office und Remote am beliebtesten in der Altersgruppe 35-44 Jahren ist. Aber natürlich auch vom Beruf ist es abhängig: Während in Handwerks- und handwerksverwandten Berufen nur 5,8% der Menschen im Home Office gearbeitet haben, so waren es rund 27% der Menschen in kaufmännischen Berufen und über 50% der Wissenschaftler.
Ohje, so viele Zahlen - wir haben uns diese Zahlen natürlich nicht ausgedacht, sondern clever recherchiert. Daher ist alles beim Statistischen Bundesamt nachzulesen.
Der Wandel in der Arbeitswelt
Wir alle kennen Steve Jobs - einen Mann, der einem mit seinen Reden nicht nur den Bann ziehen kann, sondern auch ein absoluter Visionär war und technologisch und vor allem in Bezug auf unsere individuelle Kommunikation die Welt auf den Kopf gestellt hat. Und Steve Jobs sprach in einem Video schon 1990 vom Remoten Arbeiten und dessen Vorzügen.
Spätestens seit Beginn der Corona Pandemie hat sich auch in Deutschland die Arbeitswelt verändert. Während es normal war, an 5 Tagen die Woche den Arbeitsplatz aufzusuchen, dort bis nachmittags oder abends der eigenen Beschäftigung nachzugehen, hat uns die Pandemie dazu gezwungen, mal etwas umzudenken. Mehr Abstand musste gehalten werden, weniger Menschen sollten aufeinandertreffen - und damit wurde es plötzlich attraktiver, das Arbeiten von Zuhause aus. So wurden von heute auf morgen fast 50% der Beschäftigten in Deutschland nach Hause geschickt und sollten dort arbeiten.
Kurzfristig zuhause Platz schaffen, Arbeiten im eigenen Schlafzimmer oder auch am Küchentisch - das wurde plötzlich normal, denn die wenigsten Berufstätigen hatten zu diesem Zeitpunkt bereits einen Schreibtisch zuhause, geschweige denn ein eigenes Büro, um sich auch zurückziehen zu können.
Für viele war diese Veränderung ein Geschenk der Pandemie, für andere ging es Schritt für Schritt zurück zum Arbeiten im Büro des Arbeitgebers. Und gerade die jungen Arbeitnehmer:innen - wir sprechen hier von mindestens 29% - bevorzugen auch weiterhin die Arbeit von Zuhause aus oder aus Co-Working Offices. Vor allem die Flexibilität ist etwas, das die GenZ schätzt und was auch ein entscheidender Faktor bei der Jobwahl zu sein scheint. Wer also im Fachkräftemangel vor allem um die jungen Menschen buhlt, sollte sich Gedanken machen, welche Form der Flexibilität geboten wird.
Und oftmals geht es dabei nicht darum, 100% aus dem eigenen Zuhause arbeiten zu können, sondern vielmehr darum, dass selbst entschieden wird, wann und wo gearbeitet wird.
Wenn das Home zum Office wird
Wenn das eigene Zuhause zum Arbeitsplatz wird, dann sprechen wir vom Home Office - aber was genau war jetzt nochmal Remote Work? Schauen wir uns doch mal die Unterschiede an.
Während mit dem Home Office tatsächlich gemeint ist, dass Arbeitnehmer:innen von ihrem Zuhause aus arbeiten - manche Arbeitgeber erwarten dort auch einen fest eingerichteten Arbeitsplatz (teilweise sogar mit abschließbarer Tür) - da hingegen ist das Remote Arbeiten an keinen festen Platz gebunden. Eine Bank im Park, ein Tisch im Café, eine Liege am Strand - das alles können die Arbeitsplätze im Remote Work sein. Die Voraussetzung: eine Internetverbindung.
In beiden Fällen wird mit dem Team und auch den Vorgesetzten via Telefon, E-Mail und Online Meeting kommuniziert.
Natürlich ist das alles nur möglich, wenn der eigene Job das möglich macht. Viele Bürojobs können bequem von Zuhause aus oder auch von einer Parkbank erledigt werden, denn auch für den externen Zugriff auf das eigene Firmennetzwerk gibt es bereits virtuelle Lösungen. Andere Tätigkeiten - denken wir dabei z.B. mal an Lehrer:innen, medizinische oder auch handwerkliche Berufe - können nicht so einfach von Zuhause aus erledigt werden.
Im medizinischen Bereich wurde man während der Pandemie kreativ - die Online-Sprechstunde wurde eingeführt. Auch viele Lehrer:innen waren auf Grund von Schulschließungen mit ihren Schützlingen nur noch virtuell im Austausch. Doch manche Berufsfelder lassen sich (wie im produzierenden Gewerbe) nicht einfach von einem anderen Ort aus ausüben.
Warum die Flexibilität so beliebt ist
Eigentlich ist diese Überschrift fast schon eine Suggestivfrage. Aber die Frage stellt sich natürlich wirklich, warum die Menschen das Home Office und Remote Arbeiten so lieben gelernt haben.
Gerade die neuen Möglichkeiten in Bezug auf Work-Life-Balance stehen da vermutlich an erster Stelle. Die Zeit für den Weg ins Büro und abends auch wieder nach Hause wird sich gespart - mehr Zeit für sich selbst, die Familie und Freunde oder auch um Hobbies nachzugehen. Studien haben auch gezeigt, dass die Produktivität der Arbeitnehmer:innen deutlich ansteigt, denn Ablenkungen wie der kleine Schwatz beim Kaffee zwischendurch finden nicht mehr statt.
Auch Unternehmen können durchaus davon profitieren: Die Umweltbelastung wird reduziert (durch aus ein Aspekt für das eigene Image), Kosten können reduziert werden (z.B. keine Übernahme der Kosten fürs Pendeln) und statistisch gesehen werden Berufstätige im Home Office auch seltener krank - ergo: weniger Arbeitsausfall.
Trotz allem stellen sich dabei natürlich zwei zentrale Fragen: Welche Möglichkeiten der Kontrolle gibt es dabei für Unternehmen? Und sind die Menschen nicht einsam, wenn sie nur alleine sind beim Arbeiten?
Um es bei der Beantwortung der ersten Frage ein bisschen provokant zu machen: Die Frage nach Kontrolle sollte sich nicht stellen, denn wer Zuhause nicht arbeitet, der hat vermutlich im Büro auch nur einen Stuhl gewärmt.
Natürlich ist es eine wichtige Frage für Unternehmen, doch letztlich zählen dabei immer noch die Arbeitsergebnisse, die abgeliefert werden, oder?
Und dann haben wir da noch die Einsamkeit - hierfür gibt es sicher keine pauschale Antwort, denn das Empfinden ist mindestens so individuell wie die Menschen selbst. Aber für den Austausch gibt es kreative Möglichkeiten, ebenso für das virtuelle Zusammentreffen mit Menschen, die sich nice live und in Farbe zu Gesicht bekommen.
Im besten Fall: Einfach auf das Team zugehen und Fragen, da sind sicher auch kreative Ideen mit dabei.
Home Office und Remote Work bei Flanke 7
Auch bei uns ist das natürlich ein Thema - oder auch nicht, das kommt ganz auf die Perspektive an.
Während Corona haben wir uns bei F7 auch davon gelöst, dass man jeden Tag im Büro sein muss, um zu arbeiten. Und wir haben es beibehalten und sogar erweitert: Das Team ist gewachsen und mittlerweile haben wir fünf Menschen (bald sogar sechs), die zu 100% remote oder im Home Office arbeiten. Und dabei aus anderen Bundesländern oder sogar aus einem anderen Land in Europa.
Die Qualität der Arbeit hat darunter überhaupt nicht gelitten - ganz im Gegenteil: Wir hatten die Möglichkeit, unser Team mit Köpfen zu vergrößern, die einsame Spitze in dem sind, was sie tun - aber eben gerne flexibel bleiben. Und kluge Köpfe gibt es dabei nicht nur im Rems-Murr-Kreis, sondern überall.
Unser Team Spirit ist auch unverändert, denn Online Meetings können auch mal dazu genutzt werden, um sich etwas mehr als zur Arbeit auszutauschen und Treffen mit allen zusammen finden dann doch live und in Farbe statt, auch wenn dafür jemand eingeflogen wird. Und das Team aus dem direkten Umkreis der Agentur? Die genießen natürlich die gleiche Freiheit und Flexibilität, wie unsere Remoten Kolleg:innen. Das Office besuchen? Klar, wann immer man möchte. Zuhause bleiben? Klar, wann immer du möchtest. Aus einer anderen Stadt arbeiten? Klar, wie immer es für dich passt.
Unsere Wahl und Einstellung zum flexiblen Gestalten und der Wahl des Arbeitsortes hat sich für uns mehr als ausgezahlt. Und auch als Arbeitgeber macht es uns durchaus attraktiv, denn 100% remote Stellen gibt es meist nur für Freelancer und Co.
Summary
Eine Medaille, mit zwei Seiten? Für uns ist es das auf jeden Fall nicht, denn es gibt nur positive Aspekte, die wir vermerken in Bezug auf Remote Work, Home Office und Co. Natürlich verstehen wir auch Bedenken und Aspekte, die dagegen sprechen und für viele Unternehmen ist es schwer, hier große Veränderungen von Heute auf Morgen anzugehen.
Die Erwartungshaltung in Bezug auf die Wahl des Arbeitsortes hat sich jedoch verändert und gerade wer für die jüngeren Generationen als Arbeitgeber attraktiv sein möchte, der muss vielleicht kein 100% Remote-Arbeitgeber sein, aber Flexibilität sollte auf jeden Fall an den Tag gelegt werden.
Wir sind gespannt, was noch kommt und welche Veränderungen der Arbeitswelt wir in den nächsten Jahren beobachten dürfen.
Mehr Artikel findet ihr im Flanke 7 Blog zu den buntesten Themen.