Performance Marketing News (KW38)
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Bericht über Suchbegriffe in Google Ads wird intransparenter
Schon letzte Woche hat Google überraschend angekündigt, dass der Bericht zu Suchbegriffen in Google Ads ab sofort nur noch Begriffe zeigt, nach denen häufig gesucht wurde. Suchwörter, die nur einen Klick oder Impression haben, werden fortan nicht mehr angezeigt.
Der Suchbegriff-Bericht ist eine Ansicht in Google Ads, die auflistet, was Nutzer tatsächlich in den Google-Suchschlitz eingegeben haben, bevor sie eine Anzeige gesehen oder geklickt haben. Bei der Optimierung eines Google Ads Kontos nimmt dieser Bericht eine wichtige Stellung ein: Hier können Account Manager kontrollieren, ob ihre Anzeigen tatsächlich zu relevanten Suchbegriffen ausgespielt werden. Unpassende Suchbegriffe können dort direkt als negative Keywords hinzugefügt werden um in Zukunft ausgeschlossen zu werden. Darüber hinaus lassen sich hier auch Potenziale für neue Anzeigengruppen finden.
Durch diese Änderung wird dieser Prozess deutlich erschwert. Das Lehrgeld, das für irrelevante Ausspielungen zu bezahlen ist, dürfte hierdurch ansteigen. Doch dies betrifft vor allem Konten, die wenige Anzeigengruppen und viele Keywords verwenden. Je granularer ein Konto aufgebaut, desto weniger wird diese Änderung ins Gewicht fallen. Dennoch folgt auch diese Änderung wieder dem besorgniserregenden Trend von Google, dem Account Manager immer mehr Kontrolle zu entziehen. Und wie Ginny Marvin von Search Engine Land schreibt, werden durch diese Änderung Millionen an Werbebudget unsichtbar. Es wird also unmöglich sein, nachzuvollziehen, wofür ein signifikanter Teil des eigenen Geldes ausgegeben wurde. Laut Google dient dieser Schritt dem Datenschutz. Gemeint sind damit extremst spezifische Suchanfragen, die unter Umständen auf eine Person zurückzuführen sein könnten.
Werberichtlinien für ungesunde Lebensmittel
Google hat außerdem eine Aktualisierung der Richtlinie für andere eingeschränkt zulässige Unternehmen in der EU und im Vereinigten Königreich angekündigt. Ab dem 6. Oktober 2020 müssen Werbetreibende, die über Google Ads Kampagnen Lebensmittel mit hohem Fett-, Salz- oder Zuckergehalt bewerben (oder eine Website, auf der diese Lebensmittel verkauft werden), ein Formular zur Selbstdeklaration ausfüllen. Wird dies nicht getan, kann es passieren, dass entsprechende Anzeigen ab Oktober abgelehnt werden. Mehr Details findest du hier.
LinkedIn Profile Targeting bei Microsoft Advertising
Die beste Nachricht zum Schluss: Normalerweise dafür bekannt, Google nur hinterherzurennen was Funktionen angeht, bringt Microsoft jetzt einen ziemlichen Knaller.
Mit dem Zielgruppen-Targeting nach LinkedIn-Profil erhält Microsoft Advertising eine einzigartige Funktion, die Google Ads nicht besitzt. Damit können Zielgruppen für die Bing-Suche erstellt werden, die auf Profildaten von LinkedIn, einer Microsoft-Tochter, basieren.
Konkret ist jetzt Targeting nach Unternehmen, Branche oder Stellenfunktion möglich. Es ist also zum Beispiel möglich, Anzeigen zu schalten, die nur Mitarbeiter eines bestimmten Unternehmens (z.B. OTTO, Bosch) sehen. Oder Anzeigen, die nur Personen sehen, die z.B. im Vertrieb arbeiten oder aus einer bestimmten Branche stammen (Baugewerbe, Marketing etc.). Alternativ können auch nur die Gebote für bestimmte Zielgruppen erhöht oder gesenkt werden. Auch das Ausschließen solcher Zielgruppen ist natürlich möglich.
Der Nutzen liegt auf der Hand. Bing kann mit diesem Feature endlich einmal gegenüber Google punkten und gewinnt vor allem für Werbetreibende aus dem B2B-Sektor und für die Mitarbeitersuche von Attraktivität.
Die zweitgrößte Suchmaschine in Deutschland hat hierzulande nur einen Marktanteil unter Desktop-Nutzern von knapp 6% gegenüber 90% von Google (bei Mobile-Nutzern sind es nur 0,42% vs. 98% von Google). Allerdings ist die Nutzerbasis von Bing tendenziell älter und wohlhabender als die von Google.